Immer mehr Menschen leiden noch monatelang nach einer Covid-19 Erkrankung an chronischer Erschöpfung (Fatigue Syndrom), ständigen Schmerzen, Konzentrationsproblemen, Gedächtnisstörungen und stark verminderter Leistungsfähigkeit. Es handelt sich hierbei um eine neuroimmunologische Erkrankung, deren Ursachen noch nicht abschließend geklärt sind. Deshalb ist die Diagnose oft schwierig und langwierig.
Vor der Corona Pandemie waren in Deutschland bereits ca. 250.000 Menschen von diesem Syndrom betroffen, meist nach Virusinfektionen wie dem Eppstein-Barr-Virus oder einer Influenza, durch Long Covid steigen diese Zahlen nun aber rasant.
Betroffen sind vor allem Patienten zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Experten vermuten, dass es eine gewisse genetische Prädisposition (Anfälligkeit) für die Entstehung der Erkrankung gibt oder ein Infekt in eine Zeit fällt, die von einem hohen Stresslevel und starker körperlicher Aktivität geprägt ist. Nach Keiji Fukuda, dem Begründer der Kriterien für CFS/ME spricht man von Chronischem Fatigue, wenn ein Erschöpfungszustand länger als 6 Monate andauert, sich durch Ruhe nicht bessert und die Lebensqualität stark eingeschränkt ist.
Für eine CFS/ME Diagnose sollten andere Erkrankungen, die zu einem ähnlichen Krankheitsbild führen, ausgeschlossen werden:
Schilddrüsen-, Herz-, Lebererkrankungen
Blutarmut (Anämie) infolge eines Eisenmangels oder Vitamin B12 Mangels
Diabetes Mellitus
Multiple Sklerose
Rheumatologische Erkrankungen
Hepatitis
Borreliose
Depressionen
Adipositas (Fettleibigkeit)
Alkohol- und Medikamentenmissbrauch
Die Therapiemöglichkeiten für das chronische Fatigue Syndrom sind noch nicht abschließend geklärt. Von Ärzten wird jedoch empfohlen, neben medikamentöser Schmerztherapie, ausreichender Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen, täglich Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelentspannung (z.B. Muskelentspannung nach Jacobsen) oder Autogenes Training in den Tagesablauf zu integrieren.